September 2018

DONNERSTAG, 06.09.2018 – Frankfurter Allgemeine Zeitung

Luxusautos vor Jobcentern beschlagnahmt

geb. DÜSSELDORF, 5. September. Bei einer Verkehrskontrolle vor zwei Jobcentern in Duisburg haben Polizei und Staatsanwaltschaft sieben hochwertige Fahrzeuge beschlagnahmt. Ziel des Einsatzes in den Stadtteilen Mitte und Homberg sei es gewesen, Leistungsempfänger zu überprüfen, „deren Fahrzeuge mit dem Bezug von Sozialleistungen nicht in Einklang zu bringen waren“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Es passe nicht zusammen, dass eine Person, die beispielsweise Hartz IV beziehe, ein Auto im Wert von mehreren zehntausend Euro fahre, so eine Sprecherin. Nun müsse der Betrugsverdacht in Strafverfahren geklärt werden. Bei den beschlagnahmten Fahrzeugen handelt es sich etwa um einen Sportwagen von BMW und einen Mercedes-Geländewagen.

Neben den sieben Luxuskarossen wurden drei weitere Fahrzeuge sichergestellt, weil sie nicht mehr verkehrssicher waren. Bei einem Mann und einer Frau ergab die Kontrolle außerdem, dass sie mit Haftbefehlen gesucht wurden. Sie wurden ebenso festgenommen wie ein weiterer Fahrer, dem diverse Verkehrsdelikte zur Last gelegt werden. Hinzu kamen weitere 15 Strafanzeigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung oder diverser Steuerdelikte. Schon seit einiger Zeit gehen Behörden wie Polizei, Zoll, Ordnungsämter, Jobcenter und Staatsanwaltschaften im Ruhrgebiet mit konzertierten Kontrollen und Razzien erfolgreich gegen mutmaßliche Sozialbetrüger vor.